Aller guten Dinge: Bücher aus August, September und Oktober
Hier kommen – sehr, sehr verspätet – die Rezensionen für August, September und Oktober, die ich wegen der Masterarbeit nicht rechtzeitig gepostet hatte, und die dann wieder ins Hintertreffen gerieten, als mein Rücken streikte und ich zwei Wochen nur noch stehend oder liegend am Computer war und daher – full disclosure – einfach keine Lust hatte, den Post fertig zu machen.
17. Walter Satterthwaite: Miss Lizzie (1989)
Ein seichter, dennoch amüsanter, gelinde spannender Kriminalroman, der die historische Person Lizzie Borden, die 1892 verdächtigt wurde, ihren Vater und ihre Stiefmutter brutal mit einer Axt ermordet zu haben, selbst zur Ermittlern macht, als Jahrzehnte später ein ähnlicher (fiktionaler) Mord begangen wird. Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett – für die dementsprechende Abendunterhaltung ein ideales Buch. Der historische Fall ist übrigens bis heute ungeklärt – lieber noch hätte ich ein Buch darüber gelesen, was sich ja noch nachholen lässt.
18. Morgen räum ich auf (2020)
Hatte mir dieses Buch gekauft, als ich aus dem Wartezimmer eines Physiotherapeuten weggeschickt wurde, da es zu voll war (Corona-Prävention). Also stöberte ich in einem Buchladen und kaufte das erste Buch, das mich ansprach. Es ist eine der üblichen Diogenes-Sammlungen, wie immer mit einer Geschichte von Doris Dörrie, warum auch immer. (Nichts gegen Doris Dörrie, überhaupt nicht – die Geschichte war die erste und ziemlich lustig). Manche Geschichten sind komisch, manche traurig, einige bewegend. Vor allem im Gedächtnis geblieben ist der Bericht eines Mannes, der Häuser von Verstorbenen im Auftrag von Hinterbliebenen aufräumt und sich dabei die Lebensgeschichte der ehemaligen Bewohner zusammenreimt.
19. Sharoo Izadi: The Kindness Method (2018)
Habe dieses Buch seit Anfang des Jahres gelesen und dabei festgestellt, dass ich gar nicht mehr so schlecht mit mir selbst rede wie früher. Eine schöne Erkenntnis. Hauptsächlich geht es in dem Buch darum, seine Erfolge und guten Eigenschaften für sich selbst hervorzuheben und Gewohnheiten zu reflektieren und etablieren, die einem gut tun.
21. Bas Kast: Der Ernährungskompass (2018)
Hatte ich schon mal teilweise gelesen im Familienurlaub in Nieby im letzen Jahr. Ein sehr guter Leitfaden für Ernährung, die nicht nur das Leben verlängert (was ich zweitrangig finde), sondern vor allem lebenswerter macht, indem Demenz, Krebs und kardiovaskuläre Erkrankungen möglichst vermieden werden. Ich würde das Ganze nicht so religiös verfolgen wie der Autor. Dennoch, wie man so schön sagt: Wissen ist Macht.
22. Sarah Knight: Calm the F**k Down (2018)
Hat mir der Freund zu Weihnachten geschenkt. Sagt eigentlich alles über seine Einschätzung meines Geisteszustands.
Ich bin eine Person, die man auf englisch als „tightly-wound“ bezeichnen würde. „Highly-strung“ wäre auch ein schöner Ausdruck. Angespannt. Unentspannt. Vor allem in den Monaten, in denen ich eine Panikattacke nach der anderen hatte, während ich die Masterarbeit beendete.
Wie auch immer: ich dachte erst, das Buch wäre Quatsch, aber wenn man über den speziellen Schreibstil der Autorin hinwegsieht, der teilweise sehr gewollt cool wirkt, dann lernt man zwei zentrale Lektionen:
1) Wenn man sich Sorgen macht, sollte man sich zuerst fragen: Kann ich die Situation beeinflussen/kontrollieren?
2) Wenn man das beantwortet hat, sollte man gezielt entweder die Kontrolle übernehmen oder die Sorgen bewusst loslassen.
Ernsthaft, es klingt albern, aber sich alle Sorgen aufzuschreiben und dann zunächst mal alle wegzustreichen, die man sowieso nicht beeinflussen kann, hat mir echt geholfen, mich auf das zu fokussieren, das ich tatsächlich ändern kann.
Im Grunde eine alte Lektion, die zum Beispiel auch im „Serenity Prayer“ des amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr zu finden ist:
„God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
Courage to change the things I can,
And wisdom to know the difference.“
Oder in den Worten dieses sympathischen jungen Mannes, Gaur Gopal Das:
„Do you have a problem in life? No? Then why worry.
Do you have a problem in life? Yes? Can you do something about it?
Yes? Then why worry?
Do you have a problem in life? Yes? Can you do something about it?
No? Then why worry?“
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Kissy
wieder sehr schön geschrieben ! Kuss Papa
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